The Holocaust in the Galician Oil Belt

Schlagwort: Drohobycz (Seite 3 von 5)

Hilde Berger – Episode 3 [EN]

EPISODE 3 (1939-1945)

During the Soviet occupation in Boryslav

Now Hilde Berger was in Poland, in freedom. She wanted to travel from Poland to a safe foreign country. But everything turned out differently. In Gdynia (Gdingen) she first tried to get a passport with the help of the Jewish community centre. When she found out that she could also get the passport in Galicia, she went to Boryslaw to visit her parents and her elder sister, whom she had not seen for more than two years. She lived with her parents at 26 Lukasiewicza Street in Boryslaw. In Drohobycz she applied for a residence permit and a passport, but waited in vain for weeks.

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Hilde Berger – Folge 3 [DE]

FOLGE 3 (1939-1945)

Während der sowjetischen Besatzung in Boryslaw

Jetzt befand sich Hilde Berger in Polen, in Freiheit. Sie wollte von Polen aus ins rettende Ausland reisen. Doch es kam alles anders. In Gdingen (Gdynia) versuchte sie zunächst, mithilfe des jüdischen Gemeindezentrums einen Pass zu bekommen. Als sie erfuhr, dass sie den Pass auch in Galizien bekommen könne, fuhr sie nach Boryslaw zu ihren Eltern und ihrer älteren Schwester, die sie seit mehr als zwei Jahren nicht mehr gesehen hatte. Sie wohnte bei ihren Eltern in der Lukasiewicza-Straße 26 in Boryslaw. In Drohobycz beantragte sie eine Aufenthaltsgenehmigung und einen Pass, aber wartete wochenlang vergeblich.

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Gertrude Landau (1920-)

Text / Tekst in Deutsch / English / Polski

[DE] Sekretärinnen bei der Gestapo

Die kriegerische Expansion des Dritten Reiches führte zu einem großen Bedarf an Sekretärinnen und Stenotypistinnen im Reich und in den besetzten Gebieten – in der Besatzungsverwaltung, bei Unternehmen, und bei SS und Polizei. Die jungen Frauen, die sich bewarben, waren meist ledig, abenteuerlustig und ehrgeizig. Frauen, die sich bei der Gestapo bewarben, zeichnete nach Wendy Lower ein ganz besonderes Profil aus; „Die meisten waren NSDAP-Mitglieder oder schon vor ihrer Tätigkeit im Osten in Parteiorganisationen aktiv. Es handelte sich um ernsthafte, selbstsichere Frauen, die sich vom Gestapo-Gebäude nicht einschüchtern ließen, einem Ort, an den Deutsche einbestellt wurden und von denen viele nicht mehr nach Hause zurückkehrten. Diese Frauen hingegen betrachteten die Gestapo-Zentrale als attraktiven Arbeitsplatz. Die Bezahlung war besser als anderswo, und in diesem berüchtigten Gebäude konnte man sich vielleicht sogar sicherer fühlen als außerhalb.“ (Lower, Hitlers Helferinnen, S. 80f.). Zu diesen Frauen gehörte die achtzehnjährige Gertrude Segel, die 1938 eine Stelle als Bürokraft in der neu errichteten Gestapo-Zentrale in Wien antrat.

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Eduard Jedamzik (1901-1966)

Text / Tekst in Deutsch / English / Polski

[DE] Als Kreishauptmann im Generalgouvernement

Von Oktober 1939 an war der Jurist Eduard Jedamzik Kreishauptmann in Kielce im besetzten Polen. Nach dem Überfall auf die Sowjetunion wechselte er dann nach Galizien und wurde Kreishauptmann von Drohobycz im galizischen Erdölrevier. Kreishauptmann war die Amtsbezeichnung des Leiters einer Kreisverwaltung. Nach dem Krieg wurde von früheren Angehörigen dieser Kolonialverwaltung im besetzten Polen die Fiktion einer „sauberen“ Verwaltung verbreitet, die nichts mit der Unterdrückung der einheimischen Bevölkerung und erst recht nichts mit dem Holocaust zu tun gehabt hätte. Werfen wir deshalb einen kurzen Blick auf einige Tätigkeiten des Kreishauptmannes Eduard Jedamzik in Drohobycz.

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Josef Holzberger (1921-)

– Text / Tekst in: Deutsch English Polski

Sign at the entrance of Deutsch-Mokra, 2006

[DE] Der Volksdeutsche Josef Holzberger stammt aus dem Ort Deutsch-Mokra in den Waldkarpaten. Josef ist zwanzig Jahre alt, als er Ende 1941 in den Dienst der Gestapo tritt.

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Robert Gschwendtner (1892-)

– Text / Tekst in: Deutsch English Polski

Robert Gschwendtner

Front page Faul: Slave labourers for the final victory

[DE] Robert Gschwendtner, aus ärmlichen Verhältnissen stammend, tritt 1931 der NSDAP und 1933 der SS bei. Er ist ein fanatischer Nationalsozialist. Seine Karriere als SS-Offizier geht im Krieg steil bergauf und nimmt dann ein abruptes Ende.

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Ignacy Strasser (? – ?)

Text / Tekst in: Deutsch English Polski –

[DE] Direkt nach Beginn der deutschen Besatzung Ostgaliziens begann die Vernichtung der Juden. Juden wurden schikaniert, mit dem Davidstern gekennzeichnet, in Jüdische Wohngebiete zusammengepfercht, ausgeplündert und beraubt. Sie wurden einzeln und bei Massenerschießungen umgebracht. Ab 1. November 1941 wurde das Vernichtungslager Bełzec gebaut…   [unten]

[EN] Immediately after the German occupation of eastern Galicia, measures for the extermination of the Jews began: Jews were harassed, marked with the Star of David, crammed into Jewish residential areas, plundered and robbed, killed individually and in mass shootings, and from 1 November 1941 the extermination camp Bełzec was built…   [below]

[PL] Zaraz po zajęciu przez Niemców Galicji Wschodniej rozpoczęły się działania mające na celu eksterminację Żydów. Żydzi byli nękani, znaczeni Gwiazdą Dawida, stłamszeni na żydowskich terenach mieszkalnych, plądrowani i rabowani. Byli też zabijani pojedyńczo i masowo. Od 1 listopada 1941 r. zaczęto budowę obozu zagłady w Bełżcu…    [poniżej]


[DE] Direkt nach Beginn der deutschen Besatzung Ostgaliziens begann die Vernichtung der Juden. Juden wurden schikaniert, mit dem Davidstern gekennzeichnet, in Jüdische Wohngebiete zusammengepfercht, ausgeplündert und beraubt. Sie wurden einzeln und bei Massenerschießungen umgebracht. Ab 1. November 1941 wurde das Vernichtungslager Bełzec gebaut.

Wenigstens vorübergehenden Schutz erhofften sich die Juden, wenn sie offiziell eine für die deutschen Besatzer wichtige Arbeit leisteten („Rettung durch Arbeit“). So entstanden überall im Distrikt „Städtische Werkstätten“ (StW), in denen Juden als Schuster, Schneider und in ähnlichen Gewerken vor allem für die Wehrmacht arbeiteten. Solche Städtischen Werkstätten gab es u.a. in Lemberg, Boryslaw und Drohobycz. Diese Städtischen Werkstätten mussten sich ständig um neue Aufträge bemühen, um möglichst viele Menschen beschäftigen zu können.

In Drohobycz erhielten die StW so im Herbst 1942 einen Auftrag über die Herstellung von Geschosskörben für die Wehrmacht. Im staatlichen ukrainischen Archiv DALO in Lemberg befinden sich die Dokumente mit dem Auftrag der Firma Agraria aus Lemberg und dem Schreiben der Städtischen Werkstätten an den Kommandeur der SiPo / SD; im Anhang zu diesem Schreiben werden die für diesen Auftrag vorgesehenen jüdischen Zwangsarbeiter aufgelistet (DALO R1942-1-2).

Auf dieser Liste findet sich unter Position 7 der Name Ignacy Strasser, wohnhaft in Drohobycz, Schmiedestr. 16, AKJ (Arbeitskarte für Juden) 2787. Wie alt war er?Woher kam er? Wer waren seine Eltern? Hatte er Familie? Welchen Beruf? Was ist mit ihm passiert?

Die bisherige Suche, auch mit ähnlichen Namen, erbrachte keine Treffer: nicht in Zeugnissen über Holocaust-Opfer (Yad Vashem, Central Database of Shoah Victims‘ Names), nicht in Listen registrierter Überlebender, nicht beim ITS (Internationaler Suchdienst des Roten Kreuzes, jetzt: Arolsen Archives), nicht in Transportlisten in Konzentrationslager, nicht in anderen einschlägigen Archiven. Sicher ist: es hat ihn gegeben, er hat 1942 in Drohobycz gelebt. Sehr wahrscheinlich ist er im Holocaust ermordet worden. Im Sommer 1943 wurde das Arbeitskommando „Städtische Werkstätten“ Drohobycz – etwa 400 Personen – in den Wald von Bronica transportiert und dort erschossen. Allein in Galizien wurden über 500.000 Juden ermordet – von den meisten gibt es keine Zeugnisse mehr. Von ihm aber kennen wir Namen und Ort – vielleicht findet sich noch eine Spur von Ignacy Strasser?

Kurzbiographie Ignacy Strasser
Schreiben Städtische Werkstätten an SiPo Drohobycz, 3.11.1942 (Abschrift)

[EN] Immediately after the German occupation of eastern Galicia, measures for the extermination of the Jews began: Jews were harassed, marked with the Star of David, crammed into Jewish residential areas, plundered and robbed, killed individually and in mass shootings, and from 1 November 1941 the extermination camp Bełzec was built.

The Jews hoped for at least temporary protection when they officially did important work for the German occupiers („Rescue through Work“). Thus „Städtische Werkstätten“ (StW) (Municipal Workshops) were established throughout the district, in which Jews worked as shoemakers, tailors and in similar trades, primarily for the Wehrmacht. Such municipal workshops existed in Lemberg, Boryslaw and Drohobycz. These municipal workshops had to constantly strive for new orders in order to employ as many people as possible.

In Drohobycz, in the autumn of 1942, the StW received an order for the production of bullet baskets for the Wehrmacht. In the Ukrainian state archive DALO in Lviv, there are documents containing the order from the Agraria company from Lviv and the letter from the municipal workshops to the commander of the SiPo / SD; the annex to this letter lists the Jewish forced labourers designated for this order (DALO R1942-1-2).

On that list, under item 7, the name of Ignacy Strasser, residing at Drohobycz, Schmiedestr. 16, AKJ (Arbeitskarte für Juden) 2787, is mentioned in the list. How old was he? Where did he come from? Who were his parents? Did he have family? What was his profession? What happened to him?

The previous search, even with similar names, did not yield any hits: not in testimonies about Holocaust victims (Yad Vashem, Central Database of Shoah Victims‘ Names), not in lists of registered survivors, not at ITS (International Tracing Service of the Red Cross, now: Arolsen Archives), not in transport lists to concentration camps, not in other relevant archives. One thing is certain: he existed, he lived in Drohobycz in 1942. Very probably he was murdered in the Holocaust. In the summer of 1943 the „Municipal Workshops“ Drohobycz work commando – about 400 people – was transported to the Bronica Forest and shot there. In Galicia alone, more than 500,000 Jews were murdered – of most of them there are no more testimonies. But we know the name and place of him – maybe there is still a trace of Ignacy Strasser?

short biography Ignacy Strasser
Letter from Municipal Workshops to SiPo Drohobycz, 3.11.1942 (transcript)

[PL] Zaraz po zajęciu przez Niemców Galicji Wschodniej rozpoczęły się działania mające na celu eksterminację Żydów. Żydzi byli nękani, znaczeni Gwiazdą Dawida, stłamszeni na żydowskich terenach mieszkalnych, plądrowani i rabowani. Byli też zabijani pojedyńczo i masowo. Od 1 listopada 1941 r. zaczęto budowę obozu zagłady w Bełżcu.

Żydzi mieli nadzieję na przynajmniej tymczasową ochronę, gdy oficjalnie wykonywali ważną pracę dla niemieckich okupantów („ratowanie przez pracę“). W ten sposób w całym dystrykcie powstały „Städtische Werkstätten“ (StW) (warsztaty miejskie), w których Żydzi pracowali jako szewcy, krawcy i w podobnych branżach, głównie dla Wehrmachtu. Takie warsztaty miejskie działały m.in. we Lwowie, Borysławiu i Drohobyczu. Warsztaty miejskie musiały stale starać się o nowe zlecenia, aby móc zatrudniać jak najwięcej osób. Jesienią 1942 r., StW z Drohobycza, otrzymał zamówienie na produkcję koszy strzeleckich (na pociski artyleryjskie) dla Wehrmachtu. W ukraińskim archiwum państwowym DALO we Lwowie znajdują się dokumenty zawierające zamówienie firmy Agraria ze Lwowa oraz list od Warsztatów Miejskich do dowódcy SiPo / SD; w załączniku do tego listu wymieniono żydowskich robotników przymusowych wyznaczonych do wykonania tego zamówienia (DALO R1942-1-2).

Na liście tej, w punkcie 7, znajduje się nazwisko Ignacego Strassera, zamieszkałego w Drohobyczu, Schmiedestr. 16, AKJ (Karta pracy dla Żydów) nr 2787. Ile miał lat? Skąd pochodził? Kim byli jego rodzice? Czy miał rodzinę? Kim był z zawodu? Co się z nim stało?

Dotychczasowe poszukiwania, nawet z podobnymi nazwiskami, nie przyniosły żadnych trafień: ani w świadectwach o ofiarach Holocaustu (Yad Vashem, Centralna Baza Danych Nazwisk Ofiar Shoah), ani na listach zarejestrowanych ocalałych, ani w ITS (International Tracing Service of the Red Cross, obecnie: Arolsen Archives), ani w listach przewozowych do obozów koncentracyjnych, ani w innych odpowiednich archiwach. Jedno jest pewne: istniał, mieszkał w Drohobyczu w 1942 roku. Bardzo prawdopodobne jest, że został zamordowany w czasie Holokaustu. Latem 1943 roku drohobyckie Komando Pracy Warsztatów Miejskich – około 400 osób – zostało przewiezione do Lasu Bronickiego i tam rozstrzelane. W samej Galicji zamordowano ponad 500 000 Żydów – o większości z nich nie ma żadnych świadectw. Ale w tym przypadku znamy nazwisko i miejsce zamieszkania- może znajdzie się jakiś ślad po Ignacym Strasserze?

Krótka biografia Ignacego Strassera
Städtische Werkstätten an SiPo-SD 19421103_PL_2

Paul Blobel (1894-1951)

Blobel in SS Uniform

 

 

 

 

 

 

 

– Text / Tekst in: Deutsch English Polski

[DE] Der SS-Ofizier Paul Blobel wurde im Juni 1941 Führer des Sonderkommandos 4a (SK 4a) der Einsatzgruppe C, das hinter der Front der Heeresgruppe Süd als Mordkommando wütete. Allein am 29. und 30. September 1941 ermordete das SK 4a zusammen mit Polizeieinheiten nach eigenen Berichten „33.771 Juden“ in Babi Yar bei Kiew.

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Donata Helmrich (1900-1986)

In Berlin, 1945/1946

Donata Helmrich, Susanne Altmann

 – Text / Tekst in Deutsch / English / Polski

[DE] In der Reichskristallnacht versteckten Eberhard und Donata Helmrich jüdische Freunde in ihrem Haus. Sie wollten einfach als normale, anständige Menschen leben. Cornelia Schmalz-Jacobsen schreibt über die Entscheidung, die ihre Eltern dann treffen mussten: weitermachen oder aufhören?

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Bruno Schulz (1892-1942)

 – Text / Tekst in Deutsch / English / Polski

[DE] „Eine riesige Sonnenblume, aufgepflanzt auf einem mächtigen Stengel und gleichsam an Elephantiasis erkrankt, harrte in gelber Klage der letzten, traurigen Tage ihres Lebens und beugte sich unter der Wucht ihrer scheußlichen Korpulenz. Doch die naiven Vorstadtglöcklein und anspruchslosen Perkalblümchen standen ratlos in ihren gestärkten rosa und weißen Hemdchen da und hatten kein Verständnis für die große Tragik der Sonnenblume.“ Bruno Schulz, Die Zimtläden. 2. Auflage. München 2004. S. 11f..

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