The Holocaust in the Galician Oil Belt

Schlagwort: Todesbrigade

Józefek, Bronislaw & Maria († 1943)

– Text / Tekst in: Deutsch English Polski

[DE] Am 16.12.1943 wurden in Lemberg und anderen galizischen Städten Plakate aufgehängt mit einer Bekanntmachung des SS- und Polizeiführers Galizien. In drei Sprachen (deutsch, ukrainisch, polnisch) wurde verkündet, dass ein Standgericht der Sicherheitspolizei und des SD 55 Menschen zum Tode verurteilte. Das Plakat trug das Datum 14.Dezember. 30 Verurteilte waren noch am demselben Tag erschossen worden, die anderen 25 wurden als Geiseln festgehalten: für jeden Angriff auf einen Angehörigen der Besatzungsmacht in den nächsten drei Monaten sollen zehn Geiseln hingerichtet werden! Zu diesen Geiseln gehörten Maria und Bronislaw Józefek (auf dem Plakat: Josefek) – ihr Verbrechen: sie hatten Juden vor der Vernichtung geschützt. Laut Bericht des polnischen Untergrunds für die Woche vom 12.-19.12.1943 wurde am 15 .Dezember der Deutsche Theodor Matt, der zur Organisation Todt gehörte, getötet. „Als Antwort darauf hat die Polizei zum ersten Mal Galgen aufgebaut. An der Stelle, an der der Deutsche getötet wurde, in der Zadwórzańskastraße, hat man am 17.12. um 9 Uhr zwei Menschen aufgehängt und fünf erschossen. Die Schilder an den Galgen wiesen auf den Pflasterer Józefek hin, bei dem man in der letzten Woche 30 Juden in Kellern gefunden hat, und auf Berdolak Kazimierz …Maria Józefek wurde wahrscheinlich mit zwei anderen weiblichen Geiseln im Gefängnis selbst ermordet.

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Wojciech, Katarzyna & Kazimierz Kalwinski

– Text / Tekst in: Deutsch English Polski

[DE] Wojciech Kalwiński, ein Bauer in der Nähe von Lemberg, versteckte während der deutschen Besatzung 24 Juden. „Weihnachten [1943] kam näher, und die Lage änderte sich immer noch nicht. Es wurde von Tag zu Tag schwerer, für so viele Menschen Lebensmittel zu beschaffen, ohne Aufsehen zu erregen. Unser Hausherr [Kalwinski] gab bei der Behörde an, sein Bulle sei krank geworden und habe getötet und vergraben werden müssen. Der Staat hatte nämlich alles Vieh registriert und wenn etwas geschlachtet wurde, so mußte das Fleisch abgeliefert werden. Die Bauern gebrauchten deshalb vielfach diese Ausrede. Verkauften sie dann das Fleisch, so wurden sie häufig erwischt und bestraft. In unserem Falle kam dies jedoch nicht in Frage, denn Kalwiński pökelte das Fleisch des Bullen restlos ein, und wir hatten auf diese Weise den ganzen Winter etwas zu essen und konnten sogar Weihnachten festlich begehen. (Weliczker, Ein Sohn Hiobs, S. 244f.)

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Leon Weliczker Wells (1925-2009)

– Text / Tekst in: Deutsch English Polski

[DE] Sechzehn Jahre alt war Leon Weliczker, als deutsche Truppen am 30.6.1941 in die Hauptstadt Ostgaliziens, Lemberg, einmarschieren. Pogrome, Kennzeichnung der Juden mit dem Judenstern, Vertreibung der Juden in Judenwohnbezirke, Razzien mit Ermordung vieler Juden, Hunger, willkürliche Gewalt und Zwangsarbeit bestimmen den Alltag in den ersten Monaten. Er ist noch nicht siebzehn, als er am 2. März 1942 in dem berüchtigten Zwangsarbeitslager Janowska in Lemberg inhaftiert wird. Entkräftet und an Typhus erkrankt soll er im Juni 1942 erschossen werden. Mit viel Glück entkommt er und flieht in seine Geburtsstadt Stojanow, wo er wiederum Zwangsarbeit leisten muss. Als er von der Ermordung seiner Eltern und anderer Verwandter in Lemberg hört, unternimmt er einen Selbstmordversuch, von dem ihn sein Onkel abbringt. Seine beiden jüngeren Brüder sind jetzt alleine im Ghetto in Lemberg – Leon Weliczker beschließt im Dezember 1942, nach Lemberg zurück zu gehen und seine Brüder zu beschützen. Vergeblich – in der Nacht vm 31. Mai 1942 werden Leon und seine Brüder bei einer Großrazzia der SS im Ghetto gefangen genommen. Zwei Tage später erlebt Leon die Ermordung seiner kleinen Brüder. Er selbst wird der „Todesbrigade“ der Aktion 1005 zugeordnet, die alte Massengräber ausheben und die Leichen verbrennen muss. Über diese Monate in der Todesbrigade führt Leon Tagebuch – eines der wichtigsten und erschütterndsten Dokumente über den Holocaust.

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Paul Blobel (1894-1951)

Blobel in SS Uniform

 

 

 

 

 

 

 

– Text / Tekst in: Deutsch English Polski

[DE] Der SS-Ofizier Paul Blobel wurde im Juni 1941 Führer des Sonderkommandos 4a (SK 4a) der Einsatzgruppe C, das hinter der Front der Heeresgruppe Süd als Mordkommando wütete. Allein am 29. und 30. September 1941 ermordete das SK 4a zusammen mit Polizeieinheiten nach eigenen Berichten „33.771 Juden“ in Babi Yar bei Kiew.

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Berlin > Belzec > Paris: „Aktion 1005“

Spurenbeseitigung – Elimination of Traces – Destruction des Traces- Usuwanie śladów

„Allée des Justes de France“

 – Text / Tekst in Deutsch / English / Polski

[DE] In unserer Ausstellung in Berlin zeigen wir ein Foto aus dem Zwangsarbeitslager Janowska bei Lemberg nach der Befreiung: drei jüdische Zwangsarbeiter des „Todeskommandos“ vor einer Knochenmühle. Diese wurde wie an vielen Orten der Massenmorde in der Aktion 1005 benutzt, um Spuren der Ermordeten zu beseitigen. Gestern besuchte ich in Paris die Holocaust-Gedenkstätte (Mémorial de la Shoah) und fand dazu ein anderes Objekt aus Belzec

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