The Holocaust in the Galician Oil Belt

Kategorie: Biographie der Woche (Seite 4 von 7)

Leon Weliczker Wells (1925-2009)

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[DE] Sechzehn Jahre alt war Leon Weliczker, als deutsche Truppen am 30.6.1941 in die Hauptstadt Ostgaliziens, Lemberg, einmarschieren. Pogrome, Kennzeichnung der Juden mit dem Judenstern, Vertreibung der Juden in Judenwohnbezirke, Razzien mit Ermordung vieler Juden, Hunger, willkürliche Gewalt und Zwangsarbeit bestimmen den Alltag in den ersten Monaten. Er ist noch nicht siebzehn, als er am 2. März 1942 in dem berüchtigten Zwangsarbeitslager Janowska in Lemberg inhaftiert wird. Entkräftet und an Typhus erkrankt soll er im Juni 1942 erschossen werden. Mit viel Glück entkommt er und flieht in seine Geburtsstadt Stojanow, wo er wiederum Zwangsarbeit leisten muss. Als er von der Ermordung seiner Eltern und anderer Verwandter in Lemberg hört, unternimmt er einen Selbstmordversuch, von dem ihn sein Onkel abbringt. Seine beiden jüngeren Brüder sind jetzt alleine im Ghetto in Lemberg – Leon Weliczker beschließt im Dezember 1942, nach Lemberg zurück zu gehen und seine Brüder zu beschützen. Vergeblich – in der Nacht vm 31. Mai 1942 werden Leon und seine Brüder bei einer Großrazzia der SS im Ghetto gefangen genommen. Zwei Tage später erlebt Leon die Ermordung seiner kleinen Brüder. Er selbst wird der „Todesbrigade“ der Aktion 1005 zugeordnet, die alte Massengräber ausheben und die Leichen verbrennen muss. Über diese Monate in der Todesbrigade führt Leon Tagebuch – eines der wichtigsten und erschütterndsten Dokumente über den Holocaust.

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Israel Zygmunt Lippman (1895-1944)

Before the wedding: Israel (Srulek) Lippman and Lusia (Lora) Fischman

Israel and Tusio Lippman

– Text / Tekst in: Deutsch English Polski

[DE] Israel (Srulek) Zygmunt Lippman war der Lieblingsonkel von Józef Lipman. Oft durfte der wissbegierige Józef seinem Onkel bei Zahnbehandlungen zusehen. Israel Lippman war verheiratet mit der aus Sambor stammenden Lusia, geb. Fischman. Ihr Sohn Tusio war vier Jahre jünger als Józef – oft spielten sie als Kinder zusammen. Alles änderte sich nach dem deutschen Überfall 1941. Einige Monate später wurde ein Ghetto in Boryslaw eingerichtet. Józef Lipman berichtet in seinen Erinnerungen:

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David Manusevych (1922-?)

From left to right: Heinrich Chamaides, David Manusevych, Moische Korn

– Text / Tekst in: Deutsch English Polski

[DE] Im Frühjahr 1942 wurde der SS-Offizier Paul Blobel mit einer Geheimmission beauftragt, der „Sonderaktion 1005“. Die Alliierten hatten angekündigt, dass sie alle Verbrechen der Nazis dokumentieren und nach dem Krieg vor ein internationales Gericht bringen werden. Deshalb sollten alle Spuren der Massenmorde beseitigt werden. Alle Beteiligten wurden zu absoluter Geheimhaltung verpflichtet.

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Paul Blobel (1894-1951)

Blobel in SS Uniform

 

 

 

 

 

 

 

– Text / Tekst in: Deutsch English Polski

[DE] Der SS-Ofizier Paul Blobel wurde im Juni 1941 Führer des Sonderkommandos 4a (SK 4a) der Einsatzgruppe C, das hinter der Front der Heeresgruppe Süd als Mordkommando wütete. Allein am 29. und 30. September 1941 ermordete das SK 4a zusammen mit Polizeieinheiten nach eigenen Berichten „33.771 Juden“ in Babi Yar bei Kiew.

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Josef Pöll (1905- )

– Text / Tekst in: Deutsch English Polski

[DE] Josef Pöll, Schutzpolizist in Österreich seit 1934, wurde nach dem Überfall auf die Sowjetunion nach Borysław in Galizien kommandiert. Er war kein NSDAP-Mitglied.

Auf dem Weg nach Borysław kam die Gruppe Polizisten am 18.11.1941 nach Zaleszczyki. Ihr zukünftiger Vorgesetzter, Hauptmann Wüpper, erteilte dem Judenrat den Auftrag, dass eine bestimmte Anzahl Juden, „ausgerüstet mit Arbeitsgeräten zur Reinigung einer Kaserne außerhalb der Stadt zur Verfügung gestellt werden müssen. Einige Tage vorher wurden diesen Juden die Wertgegenstände … in unserer Dienststelle … abgenommen. Ich war Augenzeuge dieses Vorgangs … Die Juden wurden in der Nähe der Kaserne … durch den SD, in Anwesenheit Hauptmanns Wüppers und Leopold Mitas erschossen.“ (Vernehmung Pöll, 10.7.47). Inwieweit Pöll selbst bei der Erschiessung beteiligt war, ist unklar – jedenfalls war für ihn und die meisten seiner Kollegen damit eine Schranke gefallen: man konnte und sollte „jüdische Untermenschen“ bedenkenlos abschlachten. Pöll erwies sich in der Folge als skrupelloser Täter:

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Anna Makar (1918-1996)

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[DE] Anna Makar versteckte mit ihrem Mann Roman 13 Juden unter ihrem Haus. Ihre ständige Aufgabe und Sorge war es, genügend Lebensmittel für alle zu besorgen ohne aufzufallen. Jurek Rotenberg berichtet: „Ich erinnere mich, dass sie um das Haus herumging und heimlich zig Kilo Proviant und andere Vorräte „schleppte“, was äußerst gefährlich und schwierig war.

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Roman Makar (1914-2004)

Makar family 14.10.1943

Ukrainian national house 1939

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[DE] Ivan Makar, seine Frau Anna und seine Kinder Roman, Bogdan und Irena waren bekannt als ukrainische Nationalisten. Ivan war als Besitzer einer Ölgesellschaft ein wohlhabender Mann. Er stiftete ein „Ukrainisches Haus“ in Boryslaw, weil die lokalen Ukrainer im Unterschied zu anderen Nationalitäten kein eigenes Zentrum hatten. Später beauftragte er auch den Bau eines „Ukrainischen Hauses“ in Schodnica, seinem neuen Wohnsitz. Die Makars waren also für einen unabhängigen ukrainischen Staat, der aber Angehörige anderer Nationalitäten nicht ausschließen sollte. Unter den Menschen vor dem Ukrainischen Haus, die man auf dem Foto aus dem Jahre 1939 sieht, befindet sich so auch die Jüdin Frau Kupferman, die eine der dreizehn geretteten Juden war.

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Pieter Menten (1899-1987)

Menten in SS Uniform

Menten 1977

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[DE] Der niederländische Kunsthändler Pieter Menten besaß 1977 geschätzte 300 Millionen DM. Basis seines Reichtums war die hemmungslose Aneignung beschlagnahmten jüdischen Eigentums während des Krieges. Menten betrog, kollaborierte und profitierte von der Arisierung. Freiwillig meldete er sich zum Einsatzkommando zur besonderen Verwendung (EkzbV) und nahm an Massenerschießungen in Galizien teil. Erst 1976 wurde er wegen Kriegsverbrechen angeklagt und später zu 10 Jahren Haft verurteilt wegen seiner Beteiligung an den Massakern in Podhorodce. Mangels Beweisen freigesprochen wurde er von der Massenerschießung in Urycz. Chaim Segal hat die Kunde von diesem Verbrechen so erfahren:

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Alois Hudal (1885-1963)

Portrait photo (book: Grundlagen des Nationalsozialismus)

Hudal lecturing on Nietzsche, 1937

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[DE] Ein Bischof fordert in einem Buch einen „christlichen Nationalsozialismus“. Er widmet dieses Buch Adolf Hitler persönlich, dem „Führer der deutschen Erhebung [und] Siegfried deutscher Hoffnung und Größe“. Als Bischof protestiert er gegen die Deportation von Juden aus Rom. Dieser Bischof schreibt in seinen Memoiren, er habe nach 1945 seine „ganze karitative Arbeit in erster Linie den früheren Angehörigen des Nationalsozialismus und Faschismus, besonders den Kriegsverbrechern zu weihen, die von Kommunisten und ‚christlichen‘ Demokraten verfolgt wurden… und nicht wenige mit falschen Papieren ihren Peiniger durch die Flucht in glücklichere Länder entrissen“. Zu diesen glücklichen Kriegsverbrechern gehörten: Franz Stangl (Kommandant der Vernichtungslager Sobibor und Treblinka), Walter Rauff („Erfinder“ der mobilen Gaskammern), Erich Priebke (Massaker an 315 Geiseln in den Ardeatinischen Höhlen bei Rom), Eduard Roschmann („Schlächter“ von Riga), Alois Brunner („Spezialist“ für Judendeportationen), Otto Wächter (Gouverneur von Galizien).

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Otto von Wächter (1901-1949)

Hans Frank (left), Otto Wächter (right)

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[DE] Der 1901 in Wien geborene Otto Freiherr von Wächter war einer dieser furchtbaren Juristen, die sich bereits Anfang der Zwanzigerjahre dem Nationalsozialismus verschrieben. Selbst vor politischem Mord schreckte er nicht zurück. Als Protegé des Generalgouverneurs Hans Frank wurde er erst Gouverneur des Distrikts Krakau, dann ab 1942 des Distrikts Galizien.

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